Wie verschuldet sich der Staat? Wie lange kann der Staat Schulden machen, bevor er selbst bankrott geht?
Der Spiegel von dieser Woche versucht, mit seiner Titelstory darauf eine Antwort zu geben: Der Staat macht Schulden, indem er verzinsliche Wertpapiere an seine eigenen Bürger und an andere Länder verkauft. Ein Beispiel sind die Bundesschatzbriefe: In die kann jeder investieren und hat dabei eine Geldanlage, die angeblich sehr sicher ist.
Die Schuldenlast des Staates steigt ständig, und damit auch die Zinsen, die zu tilgen sind. Die Zinstilgung ist offenbar der zweitgrößte Ausgabenposten in Deutschland. Wenn der Staat seine Zinsen nicht mehr zurück zahlen kann, dann geht er pleite. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, mit welchen Unruhen und politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen so etwas verbunden wäre.
Wenn man dem Spiegel glauben darf, zahlt der Staat seine Schulden so gut wie nie zurück. Wenn sie fällig werden, dann erneuert er sie einfach. Deshalb wächst die Zinsbelastung meistens, bleibt im besten Fall gleich. Mich erinnert das verdächtig an das vielzitierte Schneeballsystem. Spätestens dann, wenn mit neuen Schulden die alten Zinsen beglichen werden, dann würde es sich ohne Zweifel um ein Schneeballsystem handeln. Schneeballsysteme sind illegal, weil sie nicht stabil funktionieren können und eine Form von Betrug darstellen. Wenn Einzelpersonen so etwas tun, dann werden sie bestraft, kommen vielleicht sogar ins Gefängnis. Ist es möglich, dass der Staat etwas tut, was dem Wesen nach verbrecherisch ist?
Täuscht der Staat seine Bürger? Basiert sein Finanzgebahren auf einem Prinzip, von dem man mit etwas gesundem Menschenverstand sofort erkennen kann, dass es auf lange Sicht nicht funktionieren kann? Wenn ja, wie lange dauert es, bis ein Wirtschaftssystem kollabiert, welches momentan alle Staaten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu stabilisieren versuchen?
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