Die Teilung wird vor allem dann zum Problem, wenn es um Bücher geht, die dem DRM (
Digital Rights Management) unterliegen. Dann bedeutet es nämlich, dass praktisch alle zur Zeit auf Deutsch geschützt erscheinenden Ebooks auf dem Kindle nicht gelesen werden können. Umgekehrt können die im Kindle-Store gekauften Ebooks auf dem Sony-Reader und auf seinen Kollegen nicht gelesen werden. Das ist ein Patt in der x-ten Wiederholung des sattsam bekannten Kriegs um den einheitlichen Standard. Ein Krieg, in dem der Leser schon jetzt als Verlierer feststeht, egal wie er ausgeht.
Unterdessen müssen wir uns mit Zuständen abfinden, die wir anderswo niemals akzeptieren würden. Die Kindle-Software hat (zumindest habe ich das auf dem Apple heute bemerkt) nicht einmal eine Suchfunktion. Wer nach einem Wort suchen möchte, ist also aufs Blättern angewiesen, genau wie bei einem gedruckten Buch, oder aber auf ein Schlagwortregister am Ende des Buches, genau wie bei einem gedruckten Buch. Wir sind nicht weit davon entfernt, dass wir die Ebooks wieder ausdrucken, binden und uns in den Schrank stellen, damit wir wenigstens sicher sein können, sie auch ein paar Software-Generationen später noch lesen zu können.
Was kann man tun, wenn man in dieser Situation möglichst viele Ebooks auf Deutsch und Englisch lesen möchte, vielleicht auch solche aus der Bestsellerliste? Man braucht mindestens zwei Ebook-Reader. Man spielt mit, weil einem nichts anderes übrig bleibt. Aber man sollte sich lautstark beschweren. Bewusstsein schaffen für ein Problem, welches exemplarisch dafür ist, wie schwer es uns fällt, die Urheberrechte auf das digitale Zeitalter zu übertragen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen