Der zweite Hinderungsgrund ist die Privatsphäre. Mir ist immer noch nicht klar, wie ehrlich und wie privat ein Blog sein sollte. Natürlich ist das die persönliche Entscheidung eines jeden Bloggers und kann deshalb nicht allgemein beantwortet werden. Aber mir fällt sie besonders schwer. Wenn man jung ist, denkt man über solche Sachen noch nicht allzu sehr nach. Später schon. Auf der anderen Seite verliert das Schreiben Authentizität, wenn es ständig unter dem Vorbehalt der Privatsphäre geschieht. Dann wird schnell das Nicht-Gesagte zum Interessanten, das Gesagte zur bloßen Hülle, zur Fassade.
Da ich auch vor diesem Problem schon länger stehe und darüber nachdenke, schwant mir allmählich die Lösung. Es wird wohl wie immer beim Schreiben sein:
»Do it!«. Es muss von Fall zu Fall entschieden werden, was gesagt werden darf, und was nicht. Wahrheit ist gewiss auch dann zu erzielen, wenn der Blogger sich hinter seinem Blog versteckt. Warum denn nicht? Wenn Sie einen Zeitungsartikel lesen, interessieren Sie sich in aller Regel auch nicht für das Privatleben des Journalisten, der ihn verfasst hat. Da ein Blog wohl oft die Arbeit eines Einzelnen ist, kommt natürlich schneller die Frage auf:
»Wer schreibt da?«Aber diese Frage ist nicht immer relevant. In meinem Fall jedenfalls gehe ich davon aus, dass sie es nicht ist.
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