Ich suche schon seit Längerem nach einer guten Mischung zwischen Privatem und Allgemeinem beim Bloggen. Das Dilemma ist klar: Privates über die eigene Person ins Internet zu stellen, ist eine gefährliche Sache, kann Seiteneffekte aller Art haben. Junge Leute tun das allzu oft. Die Privatsphäre geht verloren. Wer ehrlich ist im Internet, der stellt sich bloß vor anderen, die ihm nicht wohl gesinnt sind. Außerdem wird es schwerer wenn nicht sogar ganz unmöglich, die Fassade aufrecht zu erhalten, die im Berufsleben unabdingbar ist.
Auf der anderen Seite ist das nicht im Interesse des Lesers. Das für den Blogger Gefährliche wäre das Interessante, nämlich einen Blick in sein Privatleben zu werfen, an seinem Leben teilzunehmen. Wer interessiert sich schon für die Gedankengänge von Herrn oder Frau Irgendjemand, solange er nichts von ihm weiß, sich nicht in ihn hineinversetzen kann?
Ich sehe keine Lösung für das Dilemma. Das Dilemma ist symptomatisch für eine Gesellschaft, die zwar dem Voyerismus über die Medien fröhnt, vom Einzelnen aber erwartet, dass er die Fassade aufrecht erhält ... den Anschein wahrt.
Donnerstag, 11. März 2010
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